Atemübungen für mehr innere Ruhe im Alltag

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Plötzliche Anspannung, kreisende Gedanken, ein Engegefühl im Brustkorb – oft merken wir erst spät, wie stark uns Stress körperlich beeinflusst. Häufig verändert sich dabei unbewusst unser Atem: Er wird flach, schnell oder stockt ganz. In solchen Momenten können gezielte Atemübungen helfen, das Nervensystem zu beruhigen und innere Ruhe zurückzugewinnen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du durch einfache Atemtechniken Stress, Angst oder Anspannung effektiv regulieren kannst – alltagstauglich, wissenschaftlich fundiert und ohne Vorkenntnisse.

Eine Frau mit geschlossenen Augen legt ihre Hände ruhig auf die Brust und wirkt entspannt.

Warum Atemübungen so wirksam gegen Stress und Angst sind

Der Atem ist einzigartig: Er funktioniert sowohl automatisch als auch willentlich – und verbindet dadurch Körper und Psyche unmittelbar. In stressigen Situationen wird der Atem oft flach und hektisch, was dem Gehirn Gefahr signalisiert. Das Nervensystem bleibt im Alarmzustand.

Durch bewusstes, langsames Atmen hingegen signalisierst du deinem Körper Sicherheit. Die Folge: Herzschlag und Muskeltonus regulieren sich, der Geist wird ruhiger, innere Unruhe nimmt ab.

Sympathikus und Parasympathikus – Nervensystem beeinflussen mit Atmung 

Das vegetative Nervensystem steuert unbewusst viele Körperfunktionen – darunter auch den Atem. Es besteht aus zwei Hauptanteilen:

  • Sympathikus: aktiviert bei Stress, Angst und Gefahr

  • Parasympathikus: sorgt für Entspannung, Regeneration und innere Sicherheit

Mit gezielten Atemübungen kannst du den Parasympathikus aktivieren und dein Stresslevel effektiv senken.

5 bewährte Atemübungen zur Entspannung 

1. 4-6-Atmung (verlängertes Ausatmen) 

Anleitung:

  • 4 Sekunden einatmen (durch die Nase)

  • 6 Sekunden ausatmen (durch die Nase oder den Mund)

  • Mehrere Minuten wiederholen

Wirkung:
Beruhigt das Nervensystem, senkt den Puls und eignet sich besonders bei innerer Unruhe, leichten Angstzuständen oder Schlafproblemen.

2. Box Breathing (Quadratatmung) 

Anleitung:

  • 4 Sekunden einatmen

  • 4 Sekunden Luft anhalten

  • 4 Sekunden ausatmen

  • 4 Sekunden Pause halten

Wirkung:
Hilft bei Gedankenkarussell, Überforderung oder vor dem Einschlafen. Die gleichmäßige Struktur bringt Ruhe und Stabilität in aufgewühlte Momente.

3. Schnaufpause (bewusste Atembeobachtung) 

Anleitung:

  • Atme ganz natürlich

  • Beobachte den Atemfluss für eine Minute

  • Lege die Hände auf den Bauch

  • Begleite den Atem gedanklich mit „Ein“ und „Aus“

Wirkung:
Ideal für kleine Atempausen im Alltag – etwa nach Konflikten, zwischen Terminen oder bei Reizüberflutung.

4. Summatmung (Vokalatmung) 

Anleitung:

  • Tief einatmen

  • Beim Ausatmen ein langes „Mmm“ oder „Sss“ erzeugen

  • Mehrmals wiederholen

Wirkung:
Die Vibrationen wirken über den Vagusnerv beruhigend auf das Nervensystem. Besonders hilfreich bei Anspannung im Brust- oder Bauchraum.

5. Atem mit Körperkontakt (Herzverbindung) 

Anleitung:

  • Eine Hand auf das Herz, eine auf den Bauch legen

  • Den Atem unter den Händen spüren

  • Innerlich sprechen: „Ich bin hier. Ich atme. Ich bin sicher.“

Wirkung:
Wirksam bei emotionaler Überforderung. Die Verbindung aus Körperwahrnehmung, Atmung und Selbstzuwendung stärkt das Sicherheitsgefühl.

Wann helfen Atemübungen besonders?

Gezielte Atemtechniken können in vielen Alltagssituationen hilfreich sein, z. B. bei:

  • plötzlicher innerer Unruhe oder Angst

  • Einschlafstörungen oder nächtlichem Aufwachen

  • Prüfungssituationen, Vorträgen oder Flugsituationen

  • stressbedingtem Herzklopfen, Engegefühl oder Schwindel

  • Gedankenkreisen und Konzentrationsproblemen

Sie ersetzen keine psychotherapeutische Behandlung, können aber eine wirkungsvolle Methode zur Selbstregulation sein.

Typische Fehler bei Atemübungen – und wie du sie vermeidest 

  1. Zu viel Druck: Atemarbeit ist kein Leistungsziel. Weniger ist oft mehr.

  2. Zu schnelle Atmung: Entspannung braucht Langsamkeit.

  3. Erzwungene Technik: Der Atem soll fließen – nicht kontrolliert werden.

Je sanfter du übst, desto wirkungsvoller kann sich dein System regulieren.

Erfahrungen aus der Praxis – was Klientinnen und Klienten berichten 

Viele berichten nach kurzer Zeit über positive Effekte. Einige typische Rückmeldungen (sinngemäß):

  • „Ich war überrascht, wie schnell sich meine Gedanken beruhigt haben.“

  • „Die 4-6-Atmung nutze ich inzwischen fast täglich – besonders in schwierigen Situationen.“

  • „Ich bin viel gelassener im Umgang mit Stress geworden.“

Atemarbeit ist mehr als eine Technik – sie verändert deine innere Haltung 

Regelmäßige Atemübungen fördern nicht nur kurzfristige Entspannung – sie verändern langfristig dein inneres Erleben:

  • Weniger Reaktion, mehr bewusste Präsenz

  • Weniger Kontrolle, mehr Vertrauen

  • Mehr Selbstfürsorge und innere Stabilität

Du entwickelst eine neue Verbindung zu dir selbst – ruhig, achtsam, kraftvoll.

Unterstützung durch Atemarbeit bei Stress und Angst 

Möchtest du Atemtechniken gezielt in deinem Alltag integrieren – z. B. zur Angstregulation, Stressbewältigung oder Schlafverbesserung? Dann begleite ich dich gerne.

In einem kostenfreien telefonischen Erstgespräch klären wir, ob und wie eine achtsame Atembegleitung für dich sinnvoll sein kann.

Weiterführende Artikel:

  • Selbstregulation lernen – so findest du innere Balance

  • Was hilft bei innerer Unruhe?

  • Nervensystem regulieren – so beruhigst du dich nachhaltig

Rechtlicher Hinweis:
Ich arbeite als Heilpraktiker für Psychotherapie (§ 1 HeilprG). Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und ersetzen keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung.

Beruhige dein Nervensystem – Atemzug für Atemzug

Du brauchst keinen perfekten Tag, um dich besser zu fühlen – manchmal reicht ein bewusster Atemzug. In meinem kostenfreien Erstgespräch zeige ich dir einfache Atemübungen, die dich im Alltag wieder ins Gleichgewicht bringen können.

Oliver Hox posiert freundlich und professionell vor einem warmen, einladenden Hintergrund.